Fersensporn

Immer wieder zu Beginn des Laufens oder aber auch beim Aufstehen oder nach längerem Sitzen tritt ein stechender Schmerz an der Innenseite des Fußes, vor dem Fersenbein in der Fußsohle auf. Bald hält der Schmerz auch bei längerer Belastung an und wird irgendwann so stark, dass ein normales Abrollen des Fußes nicht mehr möglich ist.

Diese Problematik kann durch Kalkablagerungen bzw. Knochenanbauten im vorderen Bereich des Fersenbeines hervorgerufen werden. Ein Fersensporn!

Hierbei handelt es sich allerdings um ein Phänomen, das nicht immer Schmerzen bereiten muss. Ca. 10-20% der Bevölkerung zeigen einen nachweisbaren Fersensporn auf, haben aber niemals Probleme.

Wie entsteht ein Fersensporn?

Durch Fehlbelastungen oder Überlastungen kann sich der Sehnenansatz der Fußsohlen-Sehnenplatte (Plantarfaszie) am Fersenbein durch Mikroverletzungen entzünden.

Oft kann auch mangelnde Mobilität oder Hypermobilität des Sprunggelenks die Überbelastungen der Ansatzstelle der Plantarfaszie auslösen.

Diese kleinen Rupturen vernarben und der Körper versucht durch Kalkeinlagerungen diese Stelle zu verstärken, wodurch ein Knochenauswuchs (der sogenannte Fersensporn) entstehen kann. Diese Auswüchse stressen durch ihre mangelnde Flexibilität wiederum die Sehnenstruktur, was zu einem Teufelskreis führen kann.

Was kann man gegen einen Fersensporn tun?

Auf alle Fälle sollte eine Chronifizierung des Schmerzes vermieden werden, d.h. man sollte frühzeitig auf die Schmerzen reagieren und ärztlichen Rat einholen.

Eine mögliche Behandlung könnte wie folgt aussehen:

  • Ferse soweit möglich schonen (evtl. durch eine Einlagenversorgung)
  • Die entzündete Stelle mit Kälte oder Wärme (hier kann jeder anders reagieren) behandeln
  • Kräftigung der Fußmuskulatur (intrinsische Fußmuskulatur) mit Erlernen der physiologischen Fußstatik.  Wenn notwendig kann eine Einlagenversorgung sehr sinnvoll sein.
  • Beinachsentraining, um Fehlbelastungen zu vermeiden
  • Dehnung v.a. der oberflächlichen UND tiefen Wadenmuskulatur
  • Bei Übergewicht Gewicht reduzieren
  • Überprüfung der Laufschuhe (z.B. durch eine Laufanalyse)
  • Kontrolle des Laufstils (z.B. durch Laufanalyse)
  • Spritzentherapien
  • Ultraschallbehandlungen
  • Stosswellentherapie

Bei 80% der Betroffenen ist eine konservative Therapie ausreichend!

Was kann man zur Vorbeugung tun?

  • Vor dem Training immer aufwärmen
  • Regelmäßiges funktionelles Training und Ausgleich von muskulären Dysbalancen und Defiziten 
  • Stabilisationstraining für das Sprunggelenk
  • Regelmäßiges Dehnen (3-4x pro Woche)
  • Auf den eigenen Fuß und Laufstil angepasste Laufschuhe tragen (Kontrolle durch eine Laufanalyse)
  • Moderate und sinnvolle Steigerung des Trainings
  • Evtl. Übergewicht reduzieren
  • Lauf-ABC 

Also am besten heute schon mit der Umsetzung der Prophylaxe-Tipps anfangen, damit dieses nicht nur läufertypische Problem bei Ihnen nicht auftritt!